Den Lebensraum von Wildtieren und ihren Jungen beachten
Jetzt gilt es, Sport- und Freizeitaktivitäten in Feld, Wald und Wiese während der sogenannten Brut- und Setzzeit im Frühjahr anzupassen
Mit den wärmeren Temperaturen im Frühling zieht es die Menschen verstärkt hinaus in die Natur. Wandern, Joggen, Radeln, Reiten, den Hund Gassi führen. Die Aktivitäten sind vielfältig. Sie finden gewöhnlich bei Tage, derzeit aber auch noch in der Dämmerung oder nachts mit künstlichen Lichtquellen statt.
Die Natur ist der natürliche Lebensraum für eine Vielzahl von Wildtieren wie Vögel, Schmetterlinge und Wildbienen ebenso wie von Hasen, Füchsen, Dachsen, Rehen und Wildschweinen. Jetzt ist für die Tiere die Zeit der Fortpflanzung und Jungenaufzucht, auch Brut- und Setzzeit genannt. Vögel brüten, Dachse werfen, Hasen und Rehe setzen und Wildschweine frischen, kurz gesagt: Kinderstube aller Orten in der heimischen Natur.
Es gilt also die Natur zu respektieren und sich entsprechend rücksichtsvoll zu verhalten. Das bedeutet, auf den Wegen bleiben, keine Querfeldein-Aktionen unternehmen und auf nächtliche Freizeitaktivitäten mit künstlichen Lichtquellen in Feld und Wald zu verzichten. In der Abenddämmerung werden viele Wildtiere aktiv, und manche benötigen die Dunkelheit der Nacht, um vielen Gefahren zu entgehen.
Jungtiere sind in den ersten Wochen ihres Lebens vollständig auf den Schutz und die Fürsorge ihrer Eltern angewiesen. Sie verlassen sich auf ihre Tarnung. Hunde haben jedoch eine feine Nase und spüren Wildtiere schnell auf. Allein ein spielerisches Interesse des Hundes an einem Jungtier könnte für einen leisen, qualvollen Tod auschlaggebend sein, da die Muttertiere ihren Nachwuchs danach oft nicht mehr annehmen. Hunde sind aus Rücksicht auf die Natur in der freien Landschaft deshalb an die Leine zu nehmen, zumal zum Beispiel auch Wildschweine, die ihre Frischlinge verteidigen und zum Angriff übergehen können, was für Mensch und Hund lebensgefährlich werden kann.
Freizeitsportler und beispielsweise auch Geo-Cacher bewirken Gleiches: Elterntiere flüchten und verbrauchen dabei viel Energie und Zeit, die dann für die Nahrungssuche und die Familienpflege fehlt. Die Jungen laufen Gefahr auszukühlen und sind Fressfeinden schutzlos ausgesetzt.
Aufgefundene Jungtiere sollten nicht anfasst werden, da die Eltern ihre Jungen sonst eventuell wegen des menschlichen Geruches verstoßen. Es gilt, sich schnellstmöglich leise vom Fundort zu entfernen. Mit diesen Verhaltensweisen kann jeder einen Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt in unserer Landschaft leisten.
Weitergehende Informationen erteilen:
Markus Fehrenbach, Kreisjagdamt
Telefon: 0761 2187-3817
Matthias Hollerbach, Fachbereich Naturschutz
0761 2187-4219