Ende 1969 veröffentlichte die baden-württembergische Landesregierung erste Planungen zu einer Gebietsreform, die insbesondere eine Verringerung der damaligen 63 Landkreise vorsah.
Am 1.1.1973 trat dann das Kreisreformgesetz mit den heutigen 35 Landkreise in Baden-Württemberg in Kraft. Der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald entstand aus den früheren Landkreisen Freiburg, Müllheim und Hochschwarzwald. In seinen 50 Städten und Gemeinden leben heute rund 260.000 Menschen.
Erster Landrat war Dr. Emil Schill. Ihm folgte im Jahr 1993 Jochen Glaeser. Von 2008 bis 2024 war Dorothea Störr-Ritter Landrätin. Zum Zeitpunkt ihrer Wahl war sie Baden-Württembergs erste Landrätin. Ihr Nachfolger Christian Ante trat sein Amt am 1. März 2024 an.
Zeittafel
Historisches aus der Zeit vor der Gründung des Landkreises
Jüngere Steinzeit (etwa 2500-1500 vor Christus)
Für die Rheinebene und Vorbergzone zum Schwarzwald hin sind Siedlungsspuren aus dieser Zeit nachzuweisen.
1. Jahrhundert nach Christus
Erneute Besiedlung erfolgt durch die römische Besetzung.
4. Jahrhundert nach Chr.
Zahlreiche prähistorische Funde belegen die Besiedlung des Oberrheintals durch die Alemannen. Klima, fruchtbare Löss- und Lehmböden, Erzvorkommen und günstige geographische Verhältnisse bildeten gute Siedlungsvoraussetzungen.
8. Jahrhundert nach Chr.
Die meisten Siedlungsorte im Breisgau, am Kaiserstuhl und im Markgräflerland bestehen heute noch. Zu erkennen sind sie an den Endungen "ingen" oder "heim".
seit dem 8. Jahrhundert nach Chr.
Im Herzogtum Alemannien bilden sich Grafschaften aus. Für das Kreisgebiet ist die Grafschaft im Breisgau, die bis nach Basel reicht, sowie die Grafschaft Baar östlich des Schwarzwaldes zu nennen.
Das Kloster St. Gallen, elsässische Klöster sowie die Bistümer Basel und Straßburg erwerben durch Güterschenkungen umfangreichen Besitz.
10. Jh. nach Chr.
Beginn dauerhafter Besiedlung im Hochschwarzwald durch Klostergründungen, wie etwa St. Trudpert, St. Peter, Friedenweiler. Charakteristisch sind Ortsnamen, die auf "bach" oder "tal" enden.
1218
Die Zähringer, Gründer von Freiburg und Neuenburg, sterben aus. Das Erbe, das sie hinterlassen, ermöglicht bis dahin wenig bedeutenden Geschlechtern den Aufstieg.
1368
Freiburg geht in den Besitz der Habsburger über, die in der Folgezeit Anspruch auf die Landgrafschaft im Breisgau erheben.
ausgehendes Mittelalter
Es bilden sich Territorien, die bis zum Ende des alten Reiches Bestand haben: Habsburgisches Territorium (Vorderösterreich) im Breisgau. Hier ansässiger Adel unterstellt sich habsburgischer Oberhoheit. Besitz südlich von Freiburg fällt an die Markgrafen von Baden ("Markgräflerland"). Die Herrschaft der Fürsten von Fürstenberg liegt im Hochschwarzwald und in der östlich angrenzenden Baar (Neustadt, Löffingen, Lenzkirch, Friedenweiler).
Beginn 19. Jahrhundert n. Chr.
Das Gebiet des heutigen Landkreises kommt infolge der Napoleonischen Kriege an das Großherzogtum Baden.
14. Februar 1908
Der erste Skilift der Welt wird in Schollach bei Eisenbach im Hochschwarzwald vom Gastwirt Robert Winterhalder gebaut und in Betrieb genommen. Betrieben wurde er mit Wasserkraft über ein Mühlrad. Die Fahrgäste hielten sich dabei mittels speziell geformter Zangen am Zugseil fest.
Der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald liegt im Südwesten des Bundeslandes Baden-Württemberg im Dreiländereck von Deutschland, Frankreich und der Schweiz.
Drei Naturräume kennzeichnen das Landkreisgebiet von West nach Ost:
- der Oberrheingraben
- der Schwarzwald
- und das Baar-Wutach-Gebiet
Zwischen dem Rhein und dem Hochschwarzwald liegen über 1300 Meter Höhenunterschied. Höchste Erhebung ist der Feldberg. Mit seinen 1493 Metern ist er der höchste Gipfel aller deutschen Mittelgebirge.
Zum Kreisgebiet gehören in der Rheinebene
- der Kaiserstuhl
- der Tuniberg
- das Markgräflerland
- die Vorbergzone
und die zur Rheinebene geöffenten Seitentäler des Schwarzwaldes
- das Glottertal
- das Dreisamtal
- das Höllental
- das Münstertal
Auf den fruchtbaren Böden im Rheintal dominieren Landwirtschaft und Ackerbau. Kaiserstuhl, Tuniberg und Markgräflerland sind vom Weinbau geprägt. Im Schwarzwald prägen die Höhenlandwirtschaft und die Forstwirtschaft das Bild.
Die abwechslungsreichen, reizvollen und fruchtbaren Naturräume zogen schon früh die Menschen an. In der Rheinebene und der Vorbergzone zum Schwarzwald hin sind Siedlungsspuren aus der jüngeren Steinzeit nachzuweisen. Die meisten, heute noch bestehenden Siedlungsorte im Breisgau, am Kaiserstuhl und im Markgräflerland sind seit der alemannischen Landnahme entstanden. Kennzeichen dieser fränkisch-alemannischen Besiedlung im 6. – 8. Jahrhundert sind die Ortsnamen, die auf „ingen“ oder „heim“ enden.
Der Beginn dauerhafter Besiedlung im Hochschwarzwald setzt wohl erst im 10. Jahrhundert mit den Klostergründungen wie zum Beispiel St. Trudpert, St. Peter oder Friedenweiler ein. Charakteristisch hier ist der hohe Anteil an Ortsnamen mit den Endungen „-bach“ und „-tal“.