Amphibien-Wanderung: Landratsamt bittet Verkehrsteilnehmer um Rücksichtnahme - einzelne Straßenabschnitte beschildert und mit Tempo 30

Frühlingshafte Temperaturen locken nicht nur die Menschen hinaus vor die Tür. Auch die heimischen Amphibien werden wieder aktiv und verlassen ihre Winterquartiere. Sobald die Temperaturen in der Nacht über fünf Grad Celsius ansteigen und es dazu noch regnet, erwachen Amphibien aus ihrer Winterstarre. Frösche, Kröten, Molche und Salamander werden aktiv und machen sich, wie jeden Frühling, auf den Weg von ihren Winterlebensräumen zu ihren alt bekannten Laichplätzen.
Leider gibt es viele, oft tödliche Fallen und Barrieren auf den Wanderrouten der Amphibien - Straßen gehören mit zu den gefährlichsten. Der Schutz der heimischen Amphibien ist besonders wichtig. Sie spielen nicht nur eine ganz besondere Rolle als Räuber und Beute im Ökosystem, hierzulande gehören viele Amphibien zu den sehr stark bedrohten Tierarten. Von einigen Amphibienarten haben wir in Baden-Württemberg in nur 10 Jahren fast 60 Prozent der Bestände verloren.
Bitte um Rücksichtnahme
Die Untere Naturschutzbehörde des Landratsamtes Breisgau-Hochschwarzwald bittet deshalb Autofahrerinnen und Autofahrer um aktive Mithilfe beim Amphibienschutz. Abends und morgens sollte im Bereich der Wanderstrecken vorsichtig, umsichtig und vor allem langsam gefahren werden. Die Tiere sterben nicht nur, wenn sie überfahren werden. Die Stärke der Druckwelle, die sich beim Vorbeifahren durch die Autos bei über 30 Stundenkilometer bildet, lässt die Tiere innerlich zerplatzen.
Großes Engagement der Ehrenamtlichen
Zahlreiche Ehrenamtliche sind im Landkreis entlang den Straßen aktiv, um den Amphibien zu helfen. Es werden Schutzzäune gestellt, Amphibien eingesammelt und über die Straße gebracht. Langsames Fahren reduziert die Gefahr für die Tiere und für die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer gleichermaßen.
Die Mitarbeiter der Unteren Naturschutzbehörde danken den engagierten Ehrenamtlichen für ihren alljährlichen, unermüdlichen Einsatz und appellieren an die Fahrzeughalter die Geschwindigkeitsbeschränkungen einzuhalten, ihre Mitmenschen zu unterstützen und ihre Artenvielfalt zu erhalten.
Um die Verkehrsteilnehmer zu sensibilisieren, haben die Straßenmeistereien im Landkreis an insgesamt zwanzig Straßenabschnitten Verkehrszeichen mit dem Hinweis auf "Amphibienwanderung" sowie teilweise entsprechenden Geschwindigkeitsbegrenzungen angebracht. Die restlichen Straßenabschnitte sind laut Landratsamt aufgrund fehlender Helfer vor Ort nicht betreut.
Beschilderte Straßenabschnitte im Landkreis (ggf. Tempo 30)
Folgende Straßenabschnitte im Landkreis werden mit dem Verkehrszeichen "Amphibienwanderung" sowie gegebenenfalls der entsprechenden Geschwindigkeitsbegrenzung bis zum 30. April beschildert:
- L 125 zwischen Sulzburg (OT Laufen) und Müllheim (OT Britzingen)
- L 125 zwischen Müllheim (OT Britzingen) und Müllheim (OT Zunzingen)
- K 4944 zwischen Müllheim (OT Britzingen) und Buggingen
- K 4947 zwischen Müllheim (OT Niederweiler) und Badenweiler (OT Lipburg)
- L 112 Glottertal, Höhe Gschwandersäge
- K 4962 zwischen Bärental und Titisee im Seebachtal
- K 4979 zwischen Umkirch und Waltershofen
- K 4990 zwischen Raitenbuch und Lenzkirch im Urseetal
- K 4990 zwischen Windgfällweiher und Raitenbuch im Bereich "Hotel Köhlerei am See
- K 4491 zwischen Altglashütten und Falkau
- K4994 zwischen Dittishausen und Weiler
- K 4994 zwischen Weiler und Kirnbergsee
- Löfngen zwischen Weiler und Schwärzenbach
- Feldberg-Falkau, Haslachstraße
- Hinterzarten, zwischen Hinterzarten und Seebachtal (Erlenbruck)
- Hinterzarten, Bahnhofweg
- Gundelfingen, Am Rebberg
- Gundelfingen, Talstraße
- Gundelfingen, Wildtalstraße
- Vogtsburg-Achkarren, Im Bennfeld