Die Autorin Jutta Winter liest in Kirchzarten aus ihrem Roman „Die Sonnenstürmerin - Anita Augspurg streitet für Frauenrechte und Frieden“

Lebendige Geschichtsstunde mit anschließender Filmvorführung und Diskussion

Am 9. April von 17:00 bis 19:00 Uhr liest in der Großen Stube im Rathaus, Talvogteistraße 12 in Kirchzarten Jutta Winter aus Ihrem Roman „Die Sonnenstürmerin“ und nimmt die Zuhörerinnen und Zuhörer mit auf eine unterhaltsame Reise in die wechselvolle Geschichte der Frauen- und Friedensbewegung in Deutschland. Die Veranstaltung findet auf Einladung der Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises Breisgau-Hochschwarzwald Heike Gutmann, der Freiburger Frauenbeauftragten Simone Thomas und der Gemeinde Kirchzarten statt.

Bekannt als kämpferisch, vielseitig interessiert und durchsetzungsstark lebte die aus Verden stammende Juristin und Fotografin Anita Augspurg (1857– 1943) ein für die damalige Zeit unkonventionelles Leben als Frauenrechtlerin, Pazifistin und Widerstandskämpferin gegen das NS-Regime. Sie war Vorreiterin für Frauenrechte und -bildung, Gleichberechtigung und politische Mitbestimmung und lehnte sich gegen gesellschaftliche Normen ihrer Zeit auf. So initiierte sie gemeinsam mit anderen mitten im 1. Weltkrieg einen internationalen Frauen-Friedenskongress in Den Haag. Noch vor der Machtergreifung Hitlers forderte sie das bayrische Innenministerium auf, Hitler auszuweisen. So stand sie „auf der schwarzen Liste der Nazis“, ihr Besitz wurde beschlagnahmt und alle Aufzeichnungen ihrer jahrzehntelangen Arbeit in der Frauenbewegung wurden vernichtet. Anita Augspurg lebte fortan im Exil in der Schweiz, wo sie 1943 starb.
 
Mit dem vor drei Jahren erschienenen Buch über Anita Augspurg hat Jutta Winter eine spannende Frauenbiografie aufgearbeitet und neu erzählt. Nach der Lesung folgt ein Kurzfilm in dem „Anita Augspurg" auf eine junge Frau aus der heutigen Zeit trifft. An biographisch für sie bedeutsamen Orten sprechen die beiden Frauen über diverse gesellschaftliche Themen, wie die freie Berufswahl oder die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, häusliche Gewalt und die Parität in Parlamenten. Der Film spielt in der historischen Altstadt von Verden, in der Augspurg sich als Kind und junge Frau bewegte und ihre streitbare Persönlichkeit entwickelte.
 
Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei. Es wird zur besseren Planung um eine Anmeldung gebeten, per E-Mail an gleichstellung@lkbh.de oder mit einer Online-Anmeldung.