Ausbau weißer Flecken: Bauarbeiten in beiden Losen stehen vor der Fertigstellung
Breitbandausbau ist keine kommunale Aufgabe und erfolgt als freiwillige Leistung – auch ein Glasfaser-Anschluss ist ein rein freiwilliges Angebot ohne Anschlussverpflichtung oder Anspruch auf einen Anschluss. Nach nur etwas mehr als zwei Jahren seit Baubeginn des umfangreichen Projekts ist der Ausbau für die weißen Flecken in Titisee-Neustadt in weiten Teilen fertiggestellt. Noch anstehende oder laufende Arbeiten werden voraussichtlich Mitte 2025 abgeschlossen sein. Nach erfolgter Dokumentation kann die Übergabe des Netzes an den Betreiber voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2025 erfolgen. Für die Aufnahme des Netzbetriebs in Titisee-Neustadt benötigt der Betreiber im Anschluss noch mehrere Monate, so dass dieser nach derzeitigem Stand Anfang 2026 erfolgen wird.
Der Ausbau erfolgt in zwei Losen. Im Los I in Titisee-Neustadt sind die Bauarbeiten weitgehend abgeschlossen, Glasfaserarbeiten und Dokumentation sind in Vorbereitung bzw. laufen. Nach derzeitigem Stand kann von der Voraussetzung zur Übergabe des Teilnetzes an den Betreiber Vodafone voraussichtlich im 2. Halbjahr 2025 ausgegangen werden.
Auch die Arbeiten im Los II nähern sich der Fertigstellung: Rund 90 % der Tiefbauarbeiten sind abgeschlossen, was etwa 102 Kilometern entspricht. Rund 95% der Hausanschlüsse sind inzwischen tiefbautechnisch realisiert.
Die Bauabschnitte Jostal, Langenordnach und Schwärzenbach sind bereits abgeschlossen. Noch offene Tiefbauarbeiten werden voraussichtlich planmäßig bis Mitte 2025 fertiggestellt. Kabelzug, Glasfaserarbeiten und Dokumentation laufen zum Teil bereits parallel. Die Übergabe an Vodafone kann nach Abschluss aller notwendigen Arbeiten nach derzeitigem Stand voraussichtlich ebenfalls im Laufe des 2. Halbjahres erfolgen.
Kommunal darf ein Glasfasernetz nur bei Unterversorgung gebaut, nicht jedoch kommunal betrieben werden. Der Betrieb darf nur durch ein privates Telekommunikationsunternehmen erfolgen. Vodafone GmbH ist der gewählte Betreiber des Verbandsnetzes und hat dazu nach einer europaweiten Ausschreibung den Zuschlag erhalten. Vodafone leistet den Betrieb bei Netzabschnitten, die betriebsfertig überlassen werden.
Nach der Übergabe wird Vodafone als Betreiber noch einige Monate brauchen, um das vollständige Netz in Betrieb zu nehmen. Im Anschluss an die Überlassung wird von Vodafone jeder Anschluss in deren System überführt und dann die Aktivierung von Vodafone jeweils mit den einzelnen Anschlussnehmern separat vereinbart.
Bitte beachten Sie, dass zeitliche Angaben zum Projektverlauf und zum Abschluss aufgrund der vielen Akteure, Regularien und Unwägbarkeiten in einem solchen großen Projekt immer erst während der Umsetzung verlässlich greifbar werden. Sie konkretisieren sich zunehmend gegen Projektende. Die oben angegeben zeitlichen Planungen stehen daher immer unter Vorbehalt und können nicht als feststehende Termine gedeutet werden. Planbar wird die Anwendung für den Anschlussnutzer, wenn der Schalttermin zur Aktivierung durch den Betreiber mitgeteilt wurde.
Netzbau – der Weg vom Spatenstich bis zum Betrieb
Betriebsfertig bedeutet: Leerrohre alle gelegt, Glasfaserkabel alle eingebracht und Verbindungen alle gespleißt, Hausanschlüsse durchgängig mit Glasfaser vom Gebäude bis zum zentralen Verteiler (PoP) durchverbunden, PoP hat Anschluss an das Backbone, Backbone ist mit dem Weitverkehrsnetz des Betreibers gekoppelt, Dokumentation aller Leitungen lückenlos angefertigt. Es ist ein umfangreicher Weg, den Ausbau vorzubereiten und all diese Arbeiten abzuschließen.
Der Breitbandausbau ist ein Multimillionen-Projekt mit vielen Kilometern Tiefbau, hunderten Kilometern Leerrohren, hunderten Kilometern Glasfaserkabeln und vielen tausend Spleißen. Diese komplexe Mammut-Aufgabe auf freiwilliger Basis ist nur durch intensive Anstrengungen umsetzbar. Erfahrungsgemäß benötigt ein Glasfaserausbau ab Baubeginn ca. 2 Jahre – bei einem initialen Netzausbau wie in Titisee-Neustadt auch mehr. Das liegt auch in der Komplexität solcher Vorhaben, bei denen in Deutschland eine unüberschaubare Last an Vorgaben besteht und eine Vielzahl an Genehmigungen erforderlich sind. Für den Bau sind Zuwendungen von Bund und Land unerlässlich, deren Auflagen zur Dauer der Umsetzung deutlich beitragen. Umso mehr ist es beachtenswert, dass der Netzbetrieb nun bereits in greifbare Nähe rückt.
Das Projekt zum Ausbau der weißen Flecken in Titisee-Neustadt mit einem Ausbauvolumen in zweistelliger Millionenhöhe ist bisher trotz der zahllosen Herausforderungen und der pandemischen Restriktionen planmäßig umgesetzt worden und kann voraussichtlich auch planmäßig abgeschlossen werden.
Das Ortsnetz umfasst die Glasfaserleitungen vom PoP bis in die Gebäude. Als Verbindung zum weltweiten Netz ist das Backbone wortwörtlich Rückgrat im gesamten Glasfasernetz.