CTC im Überblick

CTC geht weiter

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat eine Evaluation der Effektivität und Kosteneffektivität des kommunalen Präventionsansatzes CTC beantragt. Der Landkreis kann sich als Kontrollkommune beteiligen. So können wir noch eine weitere Phase mit CTC durchführen und diese als nachhaltige Präventionsstrategie implementieren.

Der neue Befragungszeitraum ist im Zeitraum zwischen den Pfingstferien und den Sommerferien  2025 geplant. Vorrangig können sich Schulen und Kommunen beteiligen, die in einer der beiden vorangegangen Befragungen bereits mitgewirkt haben. Neu: es gibt auch für Grundschulen die Möglichkeit einzusteigen.
   

Was ist CTC? Welche Ziele verfolgt CTC?

Communities That Care (=CTC) ist eine kommunale Präventionsstrategie, die auf Basis eine Befragung von Schülern und Schülerinnen Voraussetzungen für ein gesundes Aufwachsen ermittelt. Sind diese Voraussetzungen hilfreich für ein gesundes Aufwachsen werden sie Schutzfaktoren genannt, sind sie eher problematisch, werden sie Risikofaktoren genannt.

CTC bedeutet, wir sorgen uns gemeinsam für ein gesundes Aufwachsen aller Kinder und Jugendlichen. In unseren Schulen sowie unseren Städten und Gemeinden.
CTC bedeutet, wir kümmern uns darum, dass die Risiken verringert werden und die Schutzfaktoren erhöht werden.

CTC verringert somit Verhaltensauffälligkeiten wie Jugendgewalt und Delinquenz, Alkohol- und Drogenmissbrauch, vorzeitiger Schulabbruch, Schwangerschaften von Teenys sowie psychische Auffälligkeiten wie depressive Symptome.

So wirkt CTC

  • CTC baut auf wissenschaftlichen Erkenntnissen der Wirksamkeitsforschung auf.
  • Im Vordergrund steht die Förderung gemeinsamer Entscheidungen vor Ort
  • CTC verknüpft Bedarfsanalyse mit Maßnahmenplanung und Monitoring / Evaluation
  • CTC setzt getestete Instrumente ein, sowie nötige begleitende Qualifizierungen

So funktioniert CTC

Der Gesamtprozess hat insgesamt 5 Phasen, die Schritt für Schritt eingeführt werden.
 
Phase 1
Bereitschaft, Voraussetzungen und Rahmenbedingungen klären: gemeinsame Entwicklung einer Strategie mit definierten Handlungsschwerpunkten

Phase 2
Organisationsstrukturen einrichten: Eine kommu­nale Lenkungsgruppe wird eingerichtet oder ein bestehendes Lenkungsgremium wird dazu benannt.

Phase 3
Datengestütztes Gebietsprofil erstellen: Messung der Risiko- und Schutzfaktoren durch eine repräsentative Befragung von Jugendlichen und weitere lokale Sekundärdaten.
 
Phase 4
Aktionsplan erstellen mit mess- und überprüfba­ren Zielstellungen für bestehende oder neu einzuführende Programme, für die priorisierten Risiko- und Schutzfaktoren und die zu verringern­den Problemverhalten.
 
Phase 5
Umsetzung des Aktionsplans: Implementierung neuer / Umsteuerung bestehender Angebote mit Prüfung der Umsetzungsqualität.

Phase 1 (2) Begleitung der Prozesse und Evaluation durch eine erneute Befragung.

Wozu braucht es Landkreis, Städte und Gemeinden bei einer kommunalen Präventionsstrategie?

Die Gemeinden sind der Ort an dem Kinder und Jugendliche aufwachsen. Gemeinden sind Sozialräume, die sowohl Sicherheiten als auch Risiken darstellen können.
Für eine Strategie bedarf es Ziele, die durch konkrete Maßnahmen erreicht werden. In der Regel werden diese in Plänen „Schritt für Schritt“ festgehalten. Diese Prozessplanung, in denen Vorgehensweisen bestimmt werden, nennt man auch Strategie. Eine kommunale Präventionsstrategie vereint die Idee des Vorbeugens mit dem Gedanken eines sinnvollen Handlungsplans. CTC ist mit seinen Methoden, Herangehensweisen und Entwicklungsphasen eine eben solche kommunale Präventionsstrategie.
Die Basis der Zusammenarbeit ist eine Selbstverpflichtung der Kooperationspartner.

Nicht alle Angebote können in einer kleinen Gemeinde vorgehalten werden. Und hier kommt der Landkreis mit seiner Unterstützungsfunktion ins Spiel. Mit dem Netzwerk des Arbeitskreises Prävention sind viele Themenfelder wie Erziehung, Elternbildung, Medien, Sucht, Gewalt fachlich vernetzt. Passgenaue und wirksame Angebote zu entwickeln ist Teil des Auftrags des Arbeitskreises. Eine Zusammenarbeit ist sinnvoll.

Welche Rolle spielt der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald?​

Der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald berät und unterstützt Städte und Gemeinden bei der Umsetzung der fünf Phasen von CTC. Mit dem AK Prävention ist ein Netzwerk im Hintergrund, welches zu verschiedenen thematischen Bereichen angefragt werden kann.

Die Kooperationsstelle für CTC beim Landkreis

  • koordiniert den Gesamtprozess
  • stellt das Material für die Befragung zur Verfügung
  • unterstützt bei Bedarf bei der Befragung
  • stellt die Strategie in der Kommune vor
  • unterstützt und moderiert den Gesamtprozess (z.B. Schwerpunktsetzung und Auswertung der Befragung)
  • stellt die Schnittstelle zur Expertise der Akteure des AK Prävention her

Warum arbeitet der Landkreis mit CTC?

„Communities That Care – Gemeinschaften, die sich kümmern“ (CTC) wurde ursprünglich in den USA entwickelt. Nach einem Modellversuch, wird die Präventionsstrategie seit 2012 erfolgreich in Niedersachsen/Deutschland umgesetzt. Mittlerweile haben Kommunen in zahlreichen Bundesländern begonnen ihre Präventionsarbeit mit Hilfe von CTC durchzuführen.

Der Landkreis hat 2016 mit seinen Akteuren aus dem Arbeitskreis Prävention beim Bundeswettbewerb "Vorbildliche Strategien kommunaler Suchtprävention" in der Kategorie Landkreise mit seinem Gesamtkonzept den dritten Platz erreicht. Auf dieser Basis ist es folgerichtig mit diesem Know-How auch auf örtlicher Ebene Unterstützung anzubieten. CTC bietet sich hier als wirksame und wissenschaftlich fundierte Strategie an.

Förderung

Welche Vorteile bietet die CTC-Methode für Kommunen?

Mit CTC...

  • können positive Lebensbedingungen für alle Kinder und Jugendliche ausgebaut werden.
  • können Verhaltensauffälligkeiten reduziert werden.
  • erhalten Kommunen ein aktuelles Bild von der Situation (Problemverhalten, Wohlbefinden, Risiko- und Schutzfaktoren).
  • dieses bildet die Grundlage für eine systematische Analyse.
  • können dann die Maßnahmen besprochen und gesteuert werden.
  • kann Transparenz hergestellt werden.
  • können Kinder, Jugendliche und deren Familien beteiligt werden.
  • können die Kosten ggf. reduziert werden.
  • wird die professionelle Zusammenarbeit mit den lokalen Akteuren gestärkt.
  • und eventuell überlappende oder nebeneinander herlaufende Aktivitäten werden abgebaut.

CTC arbeitet auf wissenschaftlich fundierter und überprüfter Basis. Kommunen bekommen eine systematische Unterstützung bei Fragen der Bedarfsplanung, sowie der Abstimmung und Wirkungsabschätzung ihrer Präventionsarbeit. Die Methode erkennt an, dass Kommunen unterschiedliche Bedarfe, Ausgangssituationen und Ressourcen haben und bietet maßgeschneiderte Konzepte und keine Standardlösungen.

Wie lange dauert es, bevor die Präventionsstrategie wirkt?

Bei CTC handelt sich um eine Langzeitstrategie, die an den Herausforderungen (Risiko- und Schutzfaktoren) des jeweiligen Stadtteils ansetzt. Effekte der Strategie werden daher erst in zwei bis drei Jahren messbar sein. Vorher können Präventionserfolge an einzelnen Maßnahmen und z. B. an der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen im schulischen Kontext gemessen werden, etwa am Bildungserfolg.

Was kostet CTC? Wie können sich Kommunen beteiligen?

Die Kosten für die Befragung 2025 werden vom Landkreis übernommen. Weitere Kosten z.B. für eventuelle Maßnahmen können bei Bedarf über Mittel aus dem § 20 Präventionsgesetz beantragt werden. Der Landkreis kann bei einer eventuellen Antragsstellung unterstützen. Bei Interesse melden Sie sich gerne bei der Koordination für CTC im Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald.