Radverkehr

im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald

Radwegweisungssystem im Landkreis (4,4 MB)

Immer mehr Menschen in Deutschland nutzen das Fahrrad für ihren täglichen Weg zur Arbeit oder in der Freizeit, denn Radfahren hat viele Vorteile. Für breite Kreise der Bevölkerung liegt Fahrradfahren im Trend. Zuständig für die Radwege ist in Deutschland der jeweilige Baulastträger. Als solcher kümmert sich der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald um Planung, Bau, Betrieb, und Unterhaltung der Radwege entlang der Kreisstraßen.

Darüber hinaus koordiniert er in Kooperation mit dem Regierungspräsidium Freiburg auch verschiedene Radwegemaßnahmen, die entlang von Landes- und Bundesstraßen liegen. Für die innerörtlichen Verbindungen und die landwirtschaftlichen Wege außerorts abseits von klassifizierten Straßen sind die jeweiligen Kommunen zuständig.

  

Radverkehr im Landkreis

Aktuelle und zukünftige Projekte

Radverkehrskonzept 2024

Ablauf der Erstellung

  

Ziele

  • Schaffung eines kreisweiten, lückenlosen und baulastträgerübergreifenden Radverkehrsnetzes für den Alltagsradverkehr  
  • Verbesserung oder Herstellung von Radverkehrsverbindungen zwischen den Gemeinden und den größeren Ortsteilen (500 Einwohner)
  • Sicherstellung der Radverkehrsverbindungen an die zentralen Orte der Nachbarkreise
  • Förderung des Radverkehrs und Steigerung des Radverkehrsanteils

Aktueller Sachstand

Derzeit wird das seit Februar 2024 vorliegende Radverkehrskonzept mit Netzkonzeption und Maßnahmenkataster im Entwurfsstand im Detail geprüft und weitreichend überarbeitet.Die Netzkonzeption besteht aus dem bereits heute weitgehend durchgängig befahrbaren Startnetz, dem mittel- langfristig herzustellenden Zielnetz und dem Kreisergänzungsnetz, welches untergeordnete kommunale oder interkommunale Verbindungen enthält. Zusätzlich sind die Strecken des RadNETZ BW sowie die Strecken der möglichen Radschnellverbindungen enthalten. Die Maßnahmenkataster für Strecken enthalten u.a. Bestandsinformationen zur Netzhierarchie, Baulast, Geschwindigkeit, Führungsform, zum Verkehrsaufkommen und zum Belastungsbereich sowie Straßenfotos aus der Streckenbefahrung. Aus den erfassten Daten erfolgt eine Zustandsbewertung, aus dieser wiederrum resultiert der Maßnahmentyp samt Maßnahmenbeschreibung. Jeder Streckenmaßnahme wird eine Musterlösung als mögliche Realisierungshilfe zugewiesen.Eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Vertretern der Fraktionen und GRuppen des Ausschusses für Wirtschaft, Umwelt und Technik und Vertretern der Verwaltung, begleitet seit April die Fertigstellung des Radverkehrskonzepts, insbesondere die Anpassung des Netzkonzepts, die Festlegung der fachlichen Bewertung der Maßnahmen und die daraus resultierende Maßnahmenpriorisierung. Parallel dazu werden die aus der finalen Abstimmungsrunde mit den beteiligten Akteuren zu Maßnahmenvorschlägen hervorgegangenen Anmerkungen geprüft und eingearbeitet.  

Ausblick / weitere Schritte

Im Herbst wird das überarbeitete, finale Radverkehrskonzept dem Ausschuss für Wirtschaft. Umwelt und Technik vorgestellt und anschließend dem Kreistag zur Beschlussfassung vorgelegt. Auf Grundlage der Maßnahmenpriorisierung erfolgt dann die Entwicklung und Erstellung des sogenannten Radwegebauprogramm 2025ff, welches die Grundlage für die Radwegemaßnahmen in den nächsten Jahren legt.
Das Radwegebauprogramm gliedert sich in:

  • Sofort-/ Kleinstmaßnahmen (u.a. Optimieren von Barrieren, Bordabsenkungen, Furtmarkierungen)
  • Kleine Planungsmaßnahmen ohne Planverfahren (u.a. Querungshilfen, kurze Lückenschlüsse)
  • Große Planungsmaßnahmen mit Planverfahren (größere Versiegelung, größerer Eingriff in Natur, Grunderwerb und/ oder Bauwerk erforderlich)

Radwegweisung

Schild "Radweg geradeaus"

Der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald war einer der ersten Landkreise im Land, der bereits in den Jahren 2002/2003 eine flächendeckende Radwegweisung umgesetzt hat, die sowohl dem touristischen als auch dem Alltagsradverkehr dient. Das beschilderte Radwegenetz umfasst eine Länge von über 1.000 km.

Die Wegweisung entspricht dem in Deutschland einheitlichen Standard gemäß FGSV, an dem sich auch das Land Baden-Württemberg orientiert: Zielwegweiser stehen an Kreuzungspunkten und Verzweigungen und geben die Ziele mit Kilometerangaben an. Dem Radfahrer werden touristische Fernrouten und örtliche (Rund-) Routen an einem Standort angeboten. Die Wegweisung enthält neben Zielangaben auch streckenspezifische Informationen, z.B. Angaben zu Streckenabschnitten, die sich nicht für den Alltagsverkehr eignen, Steigungsangaben etc. Zwischen den Kreuzungspunkten des Radnetzes werden kleinere Zwischenwegweiser verwendet, die nur die Fahrtrichtung anzeigen.

Radschnellwege

Schild "Radschnellweg"

Definition

Radschnellwege sind qualitativ hochwertige, direkt geführte und leistungsstarke Radverkehrsverbindungen zwischen Kreisen und Kommunen. Radschnellverbindungen zeichnen sich aus durch:

  • mindestens fünf Kilometer Gesamtstrecke
  • Bedeutende, interkommunale Verbindung für Alltagsradverkehr: Mindestens 2.000 Radfahrende täglich auf dem überwiegenden Teil der Gesamtstrecke
  • Breite mindestens zwischen drei Metern (Richtungsverkehr) und vier Metern (Zweirichtungsverkehr)
  • In der Regel von anderen Verkehrsmitteln getrennt
  • Bevorrechtigte weitgehend kreuzungsfreie Führung oder mit minimalen Wartezeiten an Kreuzungen
  • Hohe Belagsqualität und eine möglichst geringe Steigung
      
RVSO-Karte

Radschnellwege im Landkreis

Auf Gebiet des Landkreises Breisgau-Hochschwarzwald verlaufen vier Radschnellwege, deren jeweiliges Potential über seitens des Regionalverbands Südlicher Oberrhein (RVSO) in Auftrag gegebenen Machbarkeitsstudien nachgewiesen wurde:

  • Breisach - Freiburg
  • Kirchzarten - Freiburg
  • Müllheim - Bad Krozingen - Freiburg
  • "Breisgau-Y" (Emmendingen/Waldkirch - Gundelfingen - Freiburg)

Radtourismus

Die Radrouten und alle nötigen Informationen für einen erholsamen Ausflug mit dem Rad in der Region finden Sie u. a. auf diesen touristischen Internetseiten:

Im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald verlaufen eine Vielzahl an überregionalen Landesradfernwegen, die insbesondere dem touristischen Radverkehr dienen. Die Landesradfernwege sind durchgehend beschildert und mit sogenannten Routenplaketten gekennzeichnet. Pflege und Wartung dieses Netzes erfolgen durch einen vom Land Baden-Württemberg beauftragten Dienstleister. Hier finden Sie alle relevanten Informationen zu den Landesradfernwegen:

Tourenplanung

  

Konzepte und Strategien von Bund und Land

Nationaler Radverkehrsplan "Fahrradland Deutschland 2030"

Deutschland hat bereits im Jahr 2002 mit dem Nationalen Radverkehrsplan 2002-2012 (NRVP) eine nationale Strategie zur Radverkehrsförderung entwickelt. Der Bund hat dabei eine wichtige Rolle als Moderator, Koordinator und Impulsgeber der Radverkehrsförderung übernommen. Der NRVP ist das strategische Grundsatzdokument des Bundes für die Radverkehrspolitik. Mit ihm werden die grundsätzlichen Leitlinien für die Radverkehrsförderung der kommenden Jahre dargestellt - ausgerichtet auf neue verkehrspolitische Herausforderungen.

Der im Januar 2013 veröffentlichte "NRVP 2020 - Den Radverkehr gemeinsam weiterentwickeln" schloss sich nahtlos an die erste Strategie an. Als qualitative Weiterentwicklung des NRVP 2020 wurde im April 2021 der NRVP 3.0 mit der Vision des Fahrradland Deutschland 2030 beschlossen. Als übergeordnetes Ziel des NRVP soll der Radverkehr in Deutschland attraktiver und sicherer gemacht sowie die Anzahl der mit dem Fahrrad zurückgelegten Kilometer deutlich erhöht werden.

RadKULTUR Baden-Württemberg

  

Bedarfsplan BW

2.000 Kilometer an neuen Radwegen sollen in Baden-Württemberg entstehen. Das Land hat dafür einen Bedarfsplan entwickelt, der festlegt an welchen Bundes- und Landesstraßen gebaut werden soll.
Damit mehr Menschen in Baden-Württemberg mit dem Fahrrad fahren, baut das Land die Radwege massiv aus. Das Ziel: Bis 2030 sollen 20 Prozent aller Wege von den Menschen in Baden-Württemberg mit dem Fahrrad zurückgelegt werden.

Um den Bau der Radwege besser zu koordinieren, wurde vom Verkehrsministerium ein sogenannter Bedarfsplan entwickelt. Dieser listet systematisch auf, wo Radwege an den Landes- und Bundesstraßen in Baden-Württemberg fehlen. Gleichzeitig priorisiert der Plan an welchen Straßen als erstes Radwege in den nächsten Jahren gebaut werden sollen.

RadNETZ BW

2016 hat das Landeskabinett die Umsetzung des RadNETZes verabschiedet. Ziel des Ministeriums für Verkehr und Infrastruktur (MVI): ein flächendeckendes, durchgängiges Netz alltagstauglicher Radverkehrsverbindungen zu schaffen. Das RadNETZ hat eine Länge von ca. 7.000 Kilometern und ca. 700 Kommunen sind in diesem Netz miteinander verbunden. Über 330 Kilometer Länge umfasst das RadNETZ im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald.

Das Land hat das komplette RadNETZ beschildert und einen Dienstleister mit der regelmäßigen Wartung der Schilder beauftragt, um eine gute Orientierung zu gewährleisten.
  

RadSTRATEGIE

Die Radverkehrsstrategie Baden-Württemberg (RadSTRATEGIE) ist seit 2016 die konzeptionelle und strategiesche Grundlage für die Radverkehrsförderung bis zum Jahr 2025. Mit dem Konzept wird der Weg aufgezeigt, wie Baden-Württemberg durch systematische Radverkehrsförderung zu einem fahrradfreundlichen Land werden kann.
Ziel des vom Verkehrsministerium vorgelegten Konzepts ist ein flächendeckendes, durchgängiges Netz alltagstauglicher Fahrradverbindungen. Hierbei wurden die Bedürfnisse der Alltagsradler berücksichtigt und auf deren sichere Führung geachtet.

   

Gemeinschaftsprojekt Radweg Merdingen-Waltershofen

Die Fahrbahn wurde saniert, der Radweg vom Autoverkehr abgekoppelt: die K 4979 zwischen Merdingen und Freiburg-Waltershofen wurde am 23. August für den Verkehr freigegeben. Und das sogar etwas früher als geplant. Das gemarkungsübergreifende Gemeinschaftsprojekt von Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald und der Stadt Freiburg wird im Oktober 2024 noch feierlich abgeschlossen.