Leitstellen der Rettungsdienste und Feuerwehren aus Colmar und Mulhouse zu Besuch bei der ILS Freiburg/Breisgau-Hochschwarzwald

Intensivierung der deutsch-französischen Zusammenarbeit in der Gefahrenabwehr

Besucher und Gastgeber vor der ILS in der Eschholzstraße in Freiburg


Nach der Novellierung der Deutsch- Französischen Abkommen zur gegenseitigen Unterstützung im Rettungsdienst und bei Feuerwehreinsätzen im Dezember 2021 fand im Juni ein Treffen der beteiligten Verantwortlichen bei der Integrierten Leitstelle (ILS) Freiburg Breisgau-Hochschwarzwald statt.

Dem Termin vorausgegangen war bereits ein Besuch der Verantwortlichen aus Deutschland im Februar in Colmar und Mulhouse sowie diverse Abstimmungen im Tagesbetrieb. Nun konnten Vertreter aus dem Department Haut-Rhin aus Colmar (SIS 68, Feuerwehr) und Mulhouse (Samu 68, Rettungsdienst) zusammen mit Vertretern aus dem Regierungspräsidium Freiburg, der ILS Lörrach, der DRF-Luftrettung, dem DRK-Landesverband Badisches Rotes Kreuz sowie der ILS Freiburg/Breisgau-Hochschwarzwald in den Räumen der ILS Freiburg in der Eschholzstraße begrüßt werden.

Intensiver Austausch und gegenseitige Unterstützung

Thema des Tages war die Vorstellung der nicht polizeilichen Gefahrenabwehr in Deutschland und die Möglichkeiten zur gegenseitigen Unterstützung. Hierbei zeigte sich, dass der persönliche Austausch und das Verstehen der jeweiligen Arbeitsweisen unabdingbar für die Zusammenarbeit sind. Teil des Austausches war auch die Begutachtung von Einsatzmitteln des Rettungsdienstes und der Feuerwehr.

Diskutiert wurde ebenfalls über die neu geschaffenen Möglichkeiten zur Einsatzübergabe zwischen den jeweiligen Leitstellen und damit gemachten Erfahrungen. Die Übergabe von Einsätzen wird zwischen den Leitstellen in Frankreich und der ILS Freiburg/Breisgau-Hochschwarzwald bzw. der ILS Lörrach seit März 2022 mehrfach in der Woche getestet. Erste Echteinsätze konnten erfolgreich abgearbeitet werden.

Mit den Übergabeformularen ist eine deutlich raschere Kommunikation, da zweisprachig aufgebaut, zwischen den Leitstellen möglich. Weitere Wege der Digitalisierungsmöglichkeiten wurden angesprochen und auf den Weg gebracht.

Die Dokumente und Formulare zur Zusammenarbeit sind Ergebnisse der Arbeitsgruppe in der trinationalen Oberrheinkonferenz und wurde auf deutscher Seite in Zusammenarbeit mit mehreren Leitstellen, dem DRK Landesverband Badisches Rotes Kreuz, den Regierungspräsidien Freiburg und Karlsruhe und der ILS Landau entwickelt. Aus Frankreich waren die jeweiligen Vertreter der Politik und Fachdienste den Departments 67 Bas-Rhin und 68 Haut-Rhin beteiligt.

Unterschiede zwischen den Rettungsdiensten in Frankreich und Deutschland

In Frankreich gibt es zwei parallel arbeitende Rettungsdienstsysteme von Feuerwehr und Rettungsdienst. Eine weitere Unterscheidung findet sich in der Leitstelle: Die Samu, welche nur medizinische Anliegen und Notfälle bearbeitet, ist in der Leitstelle mit Ärzten besetzt, welche am Telefon beraten und über die Notwendigkeit eines Einsatzes entscheiden. In Baden-Württemberg wird der Notarzt und der Rettungsdienst nach einheitlichem Indikationskatalog zum Patienten entsendet, es gibt keine Ärzte in den Leitstellen.

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