Das Land Baden-Württemberg bietet allen Landwirten eine Biodiversitätsberatung an die zu 100% gefördert wird (Nettokosten/ohne Mehrwertsteuer). Diese Beratung ist Teil von "Beratung.Zukunft.Land", dem Fördersystem für Beratungsmodule in Baden-Württemberg.
Der Ablauf
Zum Ablauf dieser Beratung: Im Rahmen eines Betriebsbesuchs tauschen sich Betriebsleitung und Beratungskraft aus über bereits bestehende Biodiversitätsleistungen und neue Maßnahmen die individuell zum Betrieb passen, wobei auch die Auswirkungen auf die Produktion und die Wirtschaftlichkeit des Betriebs berücksichtigt werden.
Je nach Interesse und Erfahrung können bereits konkrete Maßnahmen vertieft besprochen werden, oder es geht zunächst um die Erarbeitung einer Vorschlagsliste mit geeigneten Maßnahmen. Dabei wird auch auf die Fördermöglichkeiten der einzelnen Maßnahmen verwiesen.
Der Betrieb erhält im Nachgang einen kurzen Bericht samt erarbeiteter Maßnahmenvorschläge. Er ist im folgenden jedoch nicht zur Umsetzung dieser Maßnahmen verpflichtet; die Umsetzung ist freiwillig!
Zwei Module
Die Beratung ist in zwei aufeinander aufbauende Module aufgeteilt, die aber auch unabhängig voneinander in Anspruch genommen werden können.
Im Einstiegsmodul wird ein betriebsindividueller Maßnahmenplan zur Biodiversität erstellt und die Naturschutzleistung des Betriebes wird dargestellt.
Im Spezialmodul wird die Umsetzung von Maßnahmen zum Naturschutz, zur Artenvielfalt und zur Offenhaltung der Landschaft begleitet. Auch auf die fachgerechte Umsetzung von Natura-2000-Anforderungen wird geachtet. Es wird gegebenenfalls zusätzliches Einkommen durch die Landschaftspflege generiert.
Interessiert?
Haben Sie Interesse an einer Gesamtbetrieblichen Biodiversitätsberatung? Dann nehmen Sie mit einer der zugelassenen Beratungsorganisationen Kontakt auf.
Begleitung durch Kommunikationsprojekt
Die Biodiversitätsberatung wird begleitet von einem Kommunikationsprojekt, das sich für die Etablierung dieser Beratung einsetzt: „Gesamtbetriebliche Biodiversitätsberatung – Kommunikation und Bildung“. Es wird umgesetzt von der Landsiedlung Baden Württemberg GmbH in Zusammenarbeit mit der LEL (Landesanstalt für Landwirtschaft, Ernährung und Ländlichen Raum). Im Rahmen dieses Projekte werden z.B. Angebote für Landwirtschaftliche Fachschulen und Berufsschulen entwickelt.
Im Bereich Biodiversität befasst sich das Landwirtschaftliche Technologiezentrum Augustenberg (LTZ) mit den Ursachen für den Rückgang der biologischen Vielfalt in Agrarlandschaften und mit der Frage, wie die biologische Vielfalt auf und um Ackerflächen erhöht werden kann. Das LTZ hat verschiedene Untersuchungsberichte, Merkblätter und Ratgeber veröffentlicht.
Biodiversitätsmaßnahmen werden von Laien oft nicht als solche erkannt. Um hier aufzuklären und die Leistungen der Landwirtschaft für Artenvielfalt nach außen zu tragen, wurden im Rahmen des GBB-Kommunikationsprojekts Schilder entwickelt zu folgenden Maßnahmen:
Totholz-, Ast- oder Steinhaufen
Ackerwildkräuter
Altgrasstreifen
Im Rahmen eines gebuchten Biodiversitäts-Beratungsmoduls können Sie diese Schilder kostenlos erhalten. Ebenso ist es möglich, uns über bereits umgesetzte Maßnahmen zu informieren - bei entsprechender Fotodokumentation und einer Begutachtung unsererseits erhalten Sie das passende Schild für Ihren Betrieb.